- heroisch-galanter Roman
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nach französischen Vorbildern (z. B. Marin Le Roy de Gomberville, * um 1600, ✝ 1674, Gautier de Costes de La Calprenède, Madeleine de Scudéry) entstandene Sonderform des höfischen Romans der Barockzeit. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Figuren aristrokratischer Herkunft, die in Liebessituationen (galante Situationen) eine Fülle von Missgeschicken erdulden müssen und sich dank ihrer heroischen Haltung bewähren. Das Geschehen entwickelt sich dabei vor einem pseudohistorischen Hintergrund. Hauptvertreter waren in Deutschland u. a. P. von Zesen, Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (»Die durchleuchtige Syrerinn Aramena«, 5 Bände, 1669-73), A. von Zigler und Kliphausen, auch J. J. C. von Grimmelshausen (»Dietwalts und Amelinden anmuthige Lieb- und Leids-Beschreibung«, 1670) und D. C. von Lohenstein (»Großmüthiger Feldherr Arminius oder Hermann. ..«, 2 Bände, 1689 bis 1690). Der heroisch-galante Roman ging mit A. Bohses Romanen (u. a. »Liebes-Cabinet der Damen«, 1685) in den galanten Roman über (galante Dichtung).
Universal-Lexikon. 2012.